??? Aufteilen? 1. Teil “Phasen der Veränderung”?
Was ist Psychotherapie? Was ist Beratung?
Psychotherapie, die darauf abzielt, Widersprüche in Ihrem Leben zu heilen
Studien haben gezeigt, dass dies insbesondere dann gelingen kann, wenn zwischen Klient und Therapeut eine Beziehung entsteht, die echt ist, authentisch, ehrlich und bedeutsam.
NEU: Eine solche Beziehung biete ich Ihnen an. (?Ich höre Ihnen zu, nehme wertschätzend Anteil…) Sie können überprüfen, wie Sie sich fühlen, während der Sitzungen und danach.
NEU: Psychotherapie ist noch etwas mehr als eine authentische Beziehung. Jeder Therapeut hat eine Theorie, wie die Psyche funktioniert. Auf dem Boden unserer Beziehung werde ich Ihnen die folgende Theorie anbieten: Was Ihnen Leid verursacht sind Widersprüche zwischen Emotionen, Verstand, Wahrnehmung, Körper und Realität. Die Mittel zur Auflösung der Widersprüche sind Klarheit und Aufmerksamkeit.
Mit Widersprüchen kann man zwar leben, aber man kann nicht gut mit ihnen leben. Ein Beispiel: Eine Frau verspürt einen Drang, ihren Partner zu verlassen, weil die Beziehung keine Kraftquelle für sie ist. Andererseits hat sie Angst, die Beziehung zu beenden, weil sie finanzielle, emotionale oder sonstige Schwierigkeiten befürchtet. So kann sie ewig weiterleben, doch ein großer Teil ihrer Lebensenergie wird immer in diesem inneren Konflikt eingebunden sein. Wenn sie Wege entdeckt, etwas zu verändern, aus dem Hamsterrad des ewigen Hin-und-Her auszusteigen, dann kann etwas Neues entstehen. Vielleicht überwindet sie ihre Angst und sagt ihrem Partner ehrlich, wie sie sich fühlt. Vielleicht verändert das die Beziehung, so dass sie wertvoller wird für beide Partner, oder vielleicht werden die Unvereinbarkeiten zwischen den beiden dadurch so deutlich, dass eine Trennung nicht mehr so schwer fällt und bewusster gestaltet werden kann. Vielleicht geschieht etwas ganz anderes.
Typische Phasen der Veränderung
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Zu Beginn besteht eine Situation, die von Widersprüchen oder inneren Widerständen geprägt ist. Es fühlt sich furchtbar an, aber es gibt keine Entwicklungen, oder überwiegend negative.
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In der Therapie wird zunächst diese Situation beleuchtet. Durch die äußere Perspektive tauchen bisher unentdeckte Aspekte auf, bisher übersehene Ressourcen. Sie sind gar nicht so hilflos, wie es scheint. Die Situation erlaubt viel mehr als nur eine oder zwei Handlungsmöglichkeiten - genau genommen gibt es immer unendlich viele! Sie sind nur schwer zu sehen, wenn man in der Sackgasse feststeckt.
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Mit den neuen Ressourcen im Gepäck sehen Sie Ihre Lage mit neuen Augen. Manchmal steht das ursprüngliche Problem jetzt gar nicht mehr im Fokus, es gibt eine andere Herausforderung, die viel wichtiger für Sie ist. Oft entdecken Klienten in dieser Phase so viel Veränderungsenergie in sich, dass die Schwierigkeiten, die zuvor so groß erschienen, keine überzeugenden Hinderungsgründe mehr darstellen und die Veränderung fast “von allein” einsetzt. Ich will nichts beschönigen: Wichtige Veränderungen sind oft mit großer Angst verbunden. Sie werden intuitiv den richtigen Zeitpunkt dafür finden, wenn Ihre inneren und äußeren Unterstützungssysteme stark genug sind, damit Sie die Veränderung gut bewältigen.
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Nach der Veränderung, gilt es zu feiern! Sie haben etwas bewältigt, das Ihnen zuvor unmöglich schien. Auch wenn jede Menge große und kleine neue Schwierigkeiten auftauchen - erinnern Sie sich: Sie haben etwas bewältigt, das Ihnen zuvor unmöglich schien! Es steht an, dass Sie sich ein ruhiges Zwischenlager errichten, wo sie neue Kraft sammeln können vor der nächsten Etappe.
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Die meisten Therapien durchlaufen mehrere dieser Veränderungsschleifen. Eines Tages stellen Sie fest: Ich habe die wichtigsten Widersprüche in meinem Leben geheilt. Ich habe erfahren, dass ich die Kraft zur Veränderung in mir trage. Ich habe gelernt, wie ich mich selbst gut unterstütze. Ich habe in meinem Privatleben ehrliche Beziehungen aufgebaut, die mich tragen werden, wenn neue Schwierigkeiten auf mich zu kommen. Dann nehmen Sie Abschied von Ihrem Therapeuten, vielleicht auf Zeit, vielleicht für immer. Viel Glück und alles Gute für Ihr Leben!
Sie können überprüfen, ob diese Theorie Sie überzeugt - anhand von Erfahrungen, die Sie damit machen.
Die handelnde und verantwortliche Person sind Sie. Ich bin Ihr Unterstützer, Coach und Fragensteller. Ich biete Ihnen eine ehrliche, empathische Beziehung an, in der Sie sich selbst neu entdecken und lieben lernen können.
Bei Psychotherapie und bei Beratung handelt es sich jeweils um besondere Arten einer ehrlichen Beziehung. Einige Besonderheiten, die Therapie und Beratung gemeinsam sind: Es ist eine Beziehung auf Zeit, sie läuft in einem festgelegten Rahmen ab und mit ganz bestimmten Rollen für die Beteiligten.
Die wesentlichen Voraussetzungen, damit diese Beziehung gelingen kann, sind Vertrauen und ein guter Mix aus Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Beziehungspartnern. Dazu und zu den Unterschieden zwischen Therapie und Beratung im Folgenden noch etwas mehr.
Wie viel Vertrauen ist notwendig?
Vertrauen wächst aus gemeinsamen Erfahrungen. Sie müssen vertrauen können, um heikle Informationen heraus zu geben und um sich auf Veränderungsexperimente einzulassen. Zum Beispiel müssen Sie sicher sein, dass mit Ihren Informationen vertrauensvoll umgegangen wird und dass Sie keine verletzenden Reaktionen auf Ihre Offenheit erleben müssen. Sie können aktiv etwas tun, indem Sie Ihren Therapeuten genau beobachten und in sich hinein spüren, zu wieviel Vertrauen Sie schon bereit sind. Riskieren Sie auch einmal etwas, aber überfordern Sie sich nicht.
Vor allem in den ersten Sitzungen geben Sie Ihrem Therapeuten oder Berater einen großen Vertrauensvorschuss. Daran führt kein Weg vorbei, damit eine zunächst fremde Person Ihnen bei Themen behilflich sein kann, die Ihnen unter die Haut gehen.
Offenheit ist absolut notwendig für psychologische Arbeit. Offenheit kann jedoch manchmal auch bedeuten, zu sagen: „Es ist für dieses oder jenes Thema noch zu früh bzw. ich muss zuvor noch etwas abklären.“
Unterschiede zwischen Ihnen und der Person, die Ihnen gegenüber sitzt
Wenn Sie eine Beratung oder Therapie beginnen, geben Sie das Anliegen vor, dass Sie bearbeiten möchten. Sie sind also Auftraggeber für eine Dienstleistung, und müssen von Zeit zu Zeit überprüfen, ob Sie zufrieden sind mit dem Geleisteten. Die Rollen sind also verteilt: Auftraggeber - Dienstleister, Ratsuchender - Experte für Veränderung.
Geleichzeitig sind Sie der Experte/die Expertin für Ihr Leben und Erleben. Sie sind der einzige Mensch, der einen direkten Zugang zu Ihren Gedanken und Gefühlen hat. Lassen Sie sich von niemandem sagen, was Sie angeblich denken oder fühlen, auch nicht von einem Therapeuten! Machen Sie sich die Grenze Ihrer eigenen Person bewusst — es gibt Dinge, die nur Sie allein wissen oder tun können. Sie können vielleicht der Meinung sein, jemand anders könnte Sie verändern oder komplett nachvollziehen, was in Ihnen vorgeht. Doch das können nur Sie selbst.
Im Unterschied zu Ihrem Gegenüber geht Ihre Arbeit weiter, wenn Sie das Sitzungszimmer verlassen, denn da draußen findet ja Ihr Leben statt, für das Sie eine Veränderung wünschen. In Ihrem Alltag werden Sie sich schon bald bewusster selbst wahrnehmen und werden beginnen, neue Handlungsmöglichkeiten auszutesten. Was sie dabei erleben, liefert den Stoff für die nächsten Sitzungen. Zur Unterstützung dieser Prozesse schlage ich Ihnen bestimmte „Hausaufgaben“ vor — worauf Sie besonders achten könnten. Sie können die Arbeit intensivieren, indem Sie Gedanken, Erlebnisse und Ihre nächtlichen Träume in einem Journal festhalten.
Der Psychotherapeut oder Berater stellt den Rahmen bereit, in dem die regelmäßigen Treffen statt finden. Er oder sie bringt seine Erfahrungen in dieser Tätigkeit in die Beziehung ein sowie Fähigkeiten und Theorien, die er oder sie sich in relevanten Ausbildungen angeeignet hat.
Gemäß meiner persönlichen Arbeitsweise sind meine wichtigsten Leistungen meine Empathie und ungeteilte Aufmerksamkeit für Sie und für Ihr Anliegen. Ich ergreife immer Partei für Sie, auch dann, wenn Sie es nicht tun wollen. Ich stelle mir das Gebot der Ehrlichkeit, das heißt, Ihnen und mir unangenehme Gefühle nicht zu ersparen.
Eine gemeinsame Basis
Neben diesen wichtigen Unterschieden braucht die psychologische Arbeit ebenso sehr bestimmte Gemeinsamkeiten zwischen den Beziehungspartnern. Einiges hiervon mag trivial klingen, es handelt sich jedoch um wesentliche Grundlagen, denen Sie und ich etwas Aufmerksamkeit schenken sollten.
Zu Beginn der Arbeit müssen wir eine gemeinsame Sprache entwickeln, um im Dialog Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Ich lerne, wie Sie kommunizieren und schlage Ihnen eventuell alternative Formulierungen vor, damit Sie prüfen, ob Sie oder ich die Wahrheit so klar wie nur möglich zum Ausdruck gebracht haben. Das ist sehr wichtig, denn Ihr inneres Sprechen beeinflusst Ihr Denken und Handeln.
Das klingt vielleicht noch selbstverständlicher, aber Sie und ich begegnen einander in einer gemeinsamen Realität. Das bedeutet, wenn ich ein Wahrnehmungsphänomen anspreche, können Sie prüfen, ob das von mir Gesagte tatsächlich der Fall ist und umgekehrt.
„Als Sie gerade von Ihrer Chefin erzählten, haben Sie die Arme über der Brust gekreuzt. Vorher lagen Ihre Arme locker an Ihren Seiten. Erinnern Sie sich, welche Körperempfindungen Sie spürten, als Sie von Ihrer Chefin sprachen?“
Unsere Interpretationen können sich unterscheiden, doch in bestimmten Beobachtungen stimmen wir überein. Das ist die Basis, auf der wir uns im Dialog begegnen können bzw. herausfinden, wann wir aneinander vorbei reden.
Um in der Arbeit Erfolg zu haben, müssen wir miteinander eine ehrliche Beziehung gestalten. Dabei zu immer mehr Offenheit zu gelangen, ist im Allgemeinen der schwierigste und lohnendste Teil der Arbeit.
Auch wenn unsere Rollen und Wissensschwerpunkte verschieden sind, existiert keine Machthierarchie zwischen uns. Jeder von uns trägt jeweils die volle Verantwortung dafür, wie wir die gemeinsame Beziehung gestalten. Das wird Ihnen im Laufe der Zusammenarbeit immer klarer werden. Eine Facette dieser Verantwortung ist, dass Sie und ich steuern, welche Themen und wie viel an emotionaler Tiefe Ihrer momentanen Lebenssituation und Ihren Kraftreserven entsprechen. Jedes Thema hat seine Zeit.
Zu Beginn der Zusammenarbeit scheint vielleicht der Therapeut/Berater Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, während Sie bei sich viel Aufregung oder Angst spüren — außerdem stehen für Sie zu Beginn oft genau Ihre persönlichen Schwierigkeiten und Selbstzweifel im Vordergrund — um die Probleme des Therapeuten/Beraters geht es ja nicht! Letzteres stimmt, aber wenn Ihr Therapeut/Berater in der Begegnung mit Ihnen nicht ebenfalls aufgeregt ist, kann er oder sie meiner Meinung nach keinen guten Job machen.
Damit wir auf dem gleichen Stand über Ihre Fortschritte und die Qualität der Arbeit sind, hole ich regelmäßig Feedback von Ihnen ein und gebe Ihnen meine Einschätzungen.
Was macht den Unterschied zwischen Therapie und Beratung aus?
Ein Beratungsprozess ist in der Regel kürzer und emotional etwas weniger tiefgreifend als in einer Therapie. Oft geht es in der Beratung um Sie in einer gewissen Rolle, z.B. Sie als Elternteil, Sie als Beziehungspartner, Sie als Arbeitnehmer, Chef oder Selbstständige oder als eine Person, die ein Projekt erfolgreich starten möchte. In vielen Fällen können Beratungsklienten bereits zu Beginn der Arbeit ihr Ziel recht klar formulieren und oft bleibt dieses Ziel auch für die gesamte Zusammenarbeit stabil, auch wenn zwischenzeitlich ein paar Nebenpfade beschritten werden.
Um ein Vorurteil auszuräumen: Um Gewinn aus einer Therapie zu ziehen, muss man nicht „krank“ sein. Die Situation ist vergleichbar mit der eines Menschen, der zu einem Physiotherapeuten geht und z.B. Massagen oder Übungen in Anspruch nimmt, úm sich besser zu fühlen, mehr Kräfte zu haben, Neues an sich selbst zu entdecken. In diesem Sinne verstehe ich auch Psychotherapie als eine Tätigkeit, die Ihre psychische Gesundheit stärkt und Ihre Persönlichkeit wachsen lässt. Wenn Sie mich aufsuchen, weil es Ihnen schlecht geht, werden wir daran arbeiten, dass sich Ihre Umstände verbessern. Dabei werden Sie neue Fähigkeiten in sich entdecken, die Ihnen über die aktuelle Krise hinaus von Nutzen sein werden.
Therapie erfordert von Ihnen ein Interesse, sich mit tieferen Schichten Ihrer Persönlichkeit beschäftigen. Das kann sehr faszinierend und wohltuend sein!
Das letztliche Ziel der Therapie wird in der Regel erst im Laufe der Arbeit offenbar, obwohl wir zu jedem Zeitpunkt ein oder mehrere Arbeitsziele miteinander vereinbaren.
Das Ziel der Therapie wie auch der Beratung ist ihr erfolgreicher Abschluss, eine Verbesserung Ihrer Situation.[^1]
Schlussbemerkung
Ich hoffe, Sie haben eine Idee bekommen, was Psychotherapie und Beratung im Allgemeinen ausmacht und auch, wie ich im Speziellen mit Ihnen arbeite.
Mit Fragen oder Kritik wenden Sie sich gern an mich.
[^1]: Falls Sie länger als zwei oder drei Jahre ohne Unterbrechung mit dem selben Therapeuten oder Berater am selben Ziel arbeiten, überprüfen Sie, ob Sie tatsächlich voran kommen. Probieren Sie gegebenenfalls versuchsweise einmal die Zusammenarbeit mit jemand anderem aus!